Können Buchstaben tanzen oder sprechen?
«Für mich haben sich die Linien und Zeichen in der Kalligrafiekunst immer lebendig angefühlt. Sie tanzen, sie sprechen und sie ziehen einen in die Welt der Fantasie», erzählt Suitou Nakatsuka. Mit vier Jahren hielt sie zum ersten Mal einen Kalligrafiepinsel in der Hand. Auf Anhieb gefiel ihr die Biegsamkeit des Pinsels und die Art und Weise, wie sich die Linien, je nach Druck, den man ausübt, verändern. Für sie kann ein Ausschnitt eines Zeichens aussehen wie ein Vogel, der zwitschert. Sie betont, dass es bei ihrer Kalligrafiekunst nicht darum geht, präzise zu sein oder das richtige Format zu finden. «Es geht um das Gefühl und die Vorstellungskraft», erläutert sie. Tatsächlich ist die japanische Kalligrafie mehr als bloss die Kunst des schönen Schreibens. Durch das harmonische Anordnen der Pinselstriche werden sowohl Bilder als auch Emotionen eingefangen. Shodō ist eine jahrtausendalte Kunst, die übersetzt der «Weg des Schreibens» bedeutet. In ihr verbinden sich Literatur, Kunst und die Musik zu einer ganz neuen Kunstform. Nakatsuka arbeitet intuitiv. Sie überlege nicht, was sie erschaffen wolle, wenn sie einen Pinsel in die Hand nehme, sondern versuche bloss, ihren Gefühlen und Emotionen Ausdruck zu verleihen, sagt sie. Damit ihr das gelingt, ist es für sie wichtig, jeden Tag bereichernd zu gestalten. Ihre Kalligrafie werde häufig als hochmodern bezeichnet. In Wirklichkeit, meint sie, sei es bloss so, dass sie ihr Herz öffne und das in lebendigen Formen zum Ausdruck bringe. Jede Frau, sinniert die Künstlerin, ist einzigartig, so wie es auch ihre Zeichen sind. Darum ist sie die Zusammenarbeit mit dem Kosmetikunternehmen Sensai eingegangen. Ätherische, vorüberziehende Tintenwolken symbolisieren eine sich immer wieder wandelnde, malerische Landschaft und erwecken die persönliche Entwicklung und angeborene Schönheit jeder Frau. Neu kann jede Frau, die das möchte, also ein japanisches Kunstwerk in ihrem Badezimmer stehen haben, das erst noch einen Inhalt hat, der die Haut verjüngt. Die limitierte Edition, die von Nakatsuka gestaltet wurde, ist ab sofort erhältlich.
Bild: © Sensai